Trauernde - Verluste tun immer weh

Die Begleitung von Trauernden zählt zu den besonders sensiblen Aufgaben der kirchlichen Seelsorge und hat eine hohe Priorität. Begegnung mit Trauernden und Seelsorge an ihnen erfordert ein hohes Maß an Einfühlungsvermögen. Ein gegenseitiges Vertrauen ist zudem eine gute Voraussetzung für eine einfühlsame Trauerbegleitung.

Trauer - ein höchst individueller Prozess

Der Verlust eines geliebten Menschen löst Trauer aus. Trauer ist eine gefühlsmäßige Ausnahmesituation des Betroffenen. Bei jedem Menschen äußert sie sich unterschiedlich und hängt von seiner Persönlichkeit ab. Der Prozess der emotionalen Bewältigung kann Wochen oder Monate, aber auch mehrere Jahre andauern.

Angebote der Trauerbegleitung

Zu den herkömmlichen kirchlichen Angeboten der Trauerbegleitung zählen Kondolenzbesuche, Trauerfeiern und Seelsorgegespräche.

Bisweilen gerät jedoch die Seelsorge in den Gemeinden wegen des oft langwierigen und höchst unterschiedlichen Prozesses der Trauerbewältigung an Grenzen ihrer zeitlichen Verfügbarkeit und der fachlichen Qualifikation. Hier wollen die seit einiger Zeit zur Verfügung stehenden Trauergesprächskreise als ein weiteres Seelsorgeangebot der Kirche Unterstützung bieten.

Trauergesprächskreise

Die Trauergesprächskreise finden in einem geschützten Raum statt. Trauernde sollen ermutigt werden, über ihren Verlust zu sprechen und ihren Gefühlen Ausdruck zu verleihen. Sie haben die Möglichkeit, ihre Erinnerung an die Persönlichkeit des Verstorbenen zu leben, einander zuzuhören, mit Menschen in vergleichbaren Lebenssituationen zu reden, oder auch einfach nur zu schweigen.

Gefühle wie Traurigkeit, Angst, Wut, Hadern mit Gott und auch Schuldgefühle können hier völlig geschützt zur Sprache kommen. In Gemeinschaft mit anderen Leidtragenden soll sich der Trauernde in seinem Leid verstanden und angenommen fühlen können.

Qualifizierte Trauerbegleiter

Die Gruppen werden von ausgebildeten und zertifizierten Trauerbegleiterinnen und Trauerbegleitern moderiert. Die Gesprächskreise werden mit Gebet begonnen und beendet. Im Mittelpunkt steht das vertrauliche Gespräch. Über die Gesprächsinhalte wird Stillschweigen gewahrt.

Die Trauerbegleitung in den Gesprächskreisen soll nicht die individuelle Seelsorge, die in den Gemeinden geleistet wird, ersetzen, sondern unterstützen und ergänzen. Auch ersetzt dieses Angebot der Trauerbegleitung nicht eine ärztliche, psychologische oder juristische Beratung.

Trauergesprächskreise im Bezirk Velbert

Im Bezirk Velbert gibt es das Angebot der Trauergesprächskreise. Jeweils einmal im Monat, in der Regel am dritten Sonntag, wird der Gesprächskreis angeboten. Die Treffen beginnen jeweils um 15 Uhr, dauern etwa eineinhalb Stunden und finden in unterschiedlichen Gemeinden statt. 

Jeder ist herzlich willkommen, der vom Verlust eines nahestehenden Menschen betroffen ist. Auch wenn der Verlust schon einige Zeit zurückliegt und die Trauer immer wieder spürbar wird, gilt dieses Willkommen.

Die jeweiligen Termine werden am Aushang in den Gemeinden bekanntgegeben und auch im Terminkalender des Bezirkes veröffentlicht.

Anmeldung

Die Trauerbegleiter der Gesprächskreise bitten die Teilnehmer um vorherige Anmeldung per E-Mail oder Telefon.