(25. April 2023) Velbert-West. An diesem Dienstagabend fand eine Veranstaltung der Partnerschaft Christlicher Kirchen in Velbert (PCK) im Rahmen der ökumenischen Initiative "Woche für das Leben" mit dem Thema "Situation von Jugend heute" statt.
Etwa zwanzig interessierte Zuhörer (überwiegend mittleren Alters und Senioren) hatten sich in der Kirche Velbert-West eingefunden. Wer vielleicht einen speziellen Vortrag für Jugendliche erwartet hatte, war überrascht. Der Dozent und Bildungsreferent Lukas Pütz aus Düsseldorf (Kindheitspädagoge) beschrieb sein Thema vorweg wie folgt: "Im Krisenmodus - Lebensphase Jugend: herausgefordert durch Pandemie, Krieg und Klimawandel!"
Zunächst klärte Herr Pütz die Frage, wen wir mit Jugend meinen. Die pädagogische Betrachtung und Einordnung gehen von einem Lebensalter vom 7. bis zum 18. Lebensjahr aus. Dies orientiere sich an der juristischen Betrachtung der Schuldfähigkeit von Heranwachsenden.
Ausgangslage von Jugendlichen
Der Einstieg in dieses hoch spannende Thema erfolgte mit dem Verinnerlichen von Grundlagen und Entwicklungsstand. Hier wären Schulleben, Leben im Elternhaus und Leben in Groß- oder Kleinstadt maßgeblich. Prägende Einflussfaktoren bildeten Politik, Bildungssystem, Medienlandschaft und Gesellschaft. Herausforderungen, die Jugendlichen vieles abverlange.
Aktueller Stand von Jugendlichen
Lukas Pütz stellte seinem Vortrag voran, dass immer, wenn man über Jugend spräche, nicht der jugendliche Mensch im Fokus stünde, sondern die Einflussfaktoren und die Rahmenbedingungen von Jugendlichen. Die Frage nach dem, was Jugendliche selbst für ihre Entwicklung wollten und benötigten, fehle oftmals.
Die Familie
Als wesentlicher Aspekt für die Entwicklung von Jugendlichen sei die Familie und das Elternhaus. Diesen Faktoren würden durch Kultur, finanziellen Rahmen und Familienkonstellation beeinflusst und bestimmt, mit sehr unterschiedlichen Ansätzen und Lösungen. Wenn sich der/die Jugendliche dort mit seinen eigenen Vorstellungen für seine Entwicklung nicht wiederfände, könnten sich diese nicht verstanden oder nicht ernstgenommen fühlen. Gerade in dieser Lebensphase entwickle sich die Selbst- und Eigenständigkeit (damit auch die sukzessive Abnabelung vom Elternhaus).
Zukunftsaussichten
Die Zukunftsaussichten für Jugend könnten durch Pandemie, Krieg und Klimawandel wie im Krisenmodus wahrgenommen werden und in die Frage münden: welche Zukunftschancen habe ich denn?
Und damit schließt sich der Kreis zur Ankündigung dieser Veranstaltung: Generation Zukunft - Sinnsuche zwischen Angst und Perspektive.
Nach eineinhalb Stunden Vortrag wurde im anschließenden Nachgespräch im kleineren Kreis deutlich, dass das Thema sensibilisiert hat. Die Beweggründe, diesen Vortrag zu besuchen, entsprangen bei einigen dem Informationsbedürfnis: wie gehe ich heute "richtig" mit Jugendlichen um? Ein altbekanntes Thema von Generationskonflikt, über den in jeder Generationsphase diskutiert und gestritten wird.
Wir danken dem Dozenten Lukas Pütz für seinen interessanten und nachdenklich stimmenden Vortrag und wünschen ihm für die Vermittlung seiner Ansätze für den Umgang mit und das Verstehen von Jugendlichen viel Erfolg.