(2. Juli 2022) Velbert-West. An diesem Samstag gaben sich Michell und Marlene Wylesalek das JA-Wort zu ihrem gemeinsamen Ehebund.
Eigentlich hätte die grüne Hochzeit schon im Mai 2020 stattfinden sollen. Nach der standesamtlichen Hochzeit am 19. Juli 2019 war das große Fest für Mitte 2020 geplant - Corona verhinderte das. Der 2. Versuch im Jahr 2021 kam auch nicht zustande. Wegen der Pandemie war dies immer noch nicht möglich, weil durch die Einschränkungen der öffentlichen Behörden die Einladung aller Familienangehörigen, Freunden und Bekannten nicht zugelassen hätte und für das Brautpaar wichtige Gäste aus dem Ausland nicht kommen konnten.
Und so waren alle froh und dankbar, dass jetzt endlich im großen Rahmen Hochzeit gefeiert werden konnte. Das Brautpaar hatte den Wunsch geäußert, dass ihnen von unserem Vorstehervertreter und Priester Uwe Nussbaum der Hochzeitssegen gespendet werden soll.
Hochzeitsmarsch und Brautübergabe
Die Zeremonie wurde mit dem Hochzeitsmarsch eingeleitet. Traditionell führte der Brautvater seine Tochter zum Altar und übergab sie dem Bräutigam zur Obhut. Der Gottesdienst begann mit dem in der Christenheit allgemein bekannten Lied „Jesu geh voran, auf der Lebensbahn…“ (NGB 358). Nach dem Auftaktgebet verlas Priester Nussbaum das Bibelwort für diesen Hochzeitsgottesdienst: „Er aber wird auftreten und sie weiden in der Kraft des HERRN und in der Hoheit des Namens des HERRN, seines Gottes. Und sie werden sicher wohnen; denn er wird zur selben Zeit herrlich werden bis an die Enden der Erde“ (Micha 5,3). Dieses Bibelwort wirke auf den ersten Blick etwas unverständlich und müsse es erst einmal in den richtigen Kontext einordnen.
Bewahrung durch den treuen Hirten
Micha war ein jüdischer Prophet und lebte von circa 750 bis 686 v. Chr. Michas schrieb in unruhigen Zeiten. Er wandte sich gegen soziale Ungerechtigkeit und religiöse Verderbtheit, die im jüdischen Volk eingezogen waren. Priester Nussbaum griff zwei Aspekte aus diesem Bibelwort auf. Es heißt hier: „Er wird weiden in der Kraft des Herrn…“. Dies deute auf den großen treuen Hirten hin, den großen allmächtigen Gott, der seine Herde zu leiten, überwachen, bewahren, heilen und lieben vermag. Diese Beziehung zu Gott solle sich das Brautpaar offenhalten und den gemeinsamen Lebensweg beeinflussen. Wo Gott im Mittelpunkt stehe, ist Bewahrung.
Geborgenheit in Gottes Hand
Ein weiterer Aspekt des Bibelwortes lautet: „sicher wohnen“. Schon im natürlichen sei man um Sicherheit bemüht. Man schütze sein Heim oder Wohnung und seine Familie. Dahinter stehe das Bedürfnis nach Ruhe und Frieden. Dieses Sicherheitsbedürfnis gelte es auch im Glauben anzuwenden. Es gehe um die inneren Frieden mit Gott und um das Verhältnis zu Gott und seinem Sohn. Er biete in seiner großen Gnade und Güte allumfassenden Schutz gegen die Mächte an, die uns von Gott trennen wollten.
Nach der rituellen Fragestellung an m das Brautpaar spendete Priester Nussbaum den Eheleuten den Trausegen zur grünen Hochzeit.
Nach einem abschließenden Gebet und Segen des dreieinigen Gottes stimmte die Gemeinde noch ein gemeinsames Lied an: „Der Herr ist mein Licht, ist mein Licht und ist mein Heil…„ (neuapostolisches Chorbuch 162).
Weiße Tauben fliegen lassen
Anschließend ließ das Brautpaar zwei weiße Tauben aufsteigen. Bei der Hochzeit weiße Tauben fliegen zu lassen, ist eine alte Tradition, die Glück bringen soll. Die weißen Hochzeitstauben werden nach der Trauung freigelassen und symbolisieren Liebe, Frieden und Treue. Ein Taubenpärchen, das zueinander gefunden hat, bleibt ein Leben lang zusammen, dies wünsche man auch dem Brautpaar.