Leichlingen. Buddhisten, Muslime, Juden und Christen kamen am Abend des 23. Januar 2020 in der Evangelischen Kirche Leichlingen zusammen, um gemeinsam Friedenslieder zu singen. Vier neuapostolische Gemeinden beteiligten sich an der interreligiösen Zusammenkunft.
„Wir haben doch ein ungeheures Potenzial. Wenn ich in die Runde sehe, sehe ich wie viele Menschen sich für den Frieden einsetzen“, zeigte sich Pfarrer Gert-René Loerken als Vertreter des Evangelischen Kirchenkreises Leverkusen in der Begrüßungsansprache begeistert. Über 150 Gläubige unterschiedlicher Religionen waren zum Friedenssingen zusammengekommen – 60 in einem Chor, der an zwei Donnerstagen Musikstücke einstudierte, sowie nahezu 100 weitere Teilnehmer. Und auch die stellvertretende Leichlinger Bürgermeisterin Erika Horsthemke zeigte sich enthusiastisch: „Die Friedenslieder geben Kraft und Hoffnung – lasst uns also singen!“, lud sie zum Mitmachen ein.
Christliche, jüdische und muslimische Friedenslieder angestimmt
Lieder, die von allen Teilnehmern oder nur vom Chor gesungen wurden, wechselten sich ab. Dabei reichten die gebotenen Werke von Mozarts Kanon „Dona Nobis“ über eine moderne Vertonung des Liedes „Verleih uns Frieden gnädiglich“ bis hin zum muslimischen Gesang „Tala’al Badru ‘Alayna“, dessen Text bereits über 1450 Jahre alt ist. Vertreter der vielfältigen Religionsgemeinschaften wandten sich in Wortbeiträgen an die Gemeinde. Marion GenRai Lukas aus der Buddhistischen Gemeinschaft Zaltha Sangha e.V. hob hervor, dass Frieden nicht mit einer Abwesenheit von Konflikten gleichzusetzen sei. Konflikte werde es stets geben – wichtig sei, sich damit zu befassen. Evangelist Andreas Brühne (Neuapostolische Gemeinde Leverkusen) forderte die Gläubigen auf, gegenüber jedem Frieden auszuüben. „Wenn wir unser Licht scheinen lassen, geben wir anderen damit die Erlaubnis, es auch zu tun“, erinnerten anschließend der katholische Stadtdechant Pfarrer Heinz-Peter Teller sowie der evangelische Superintendent Pfarrer Gert-René Loerken in einem gemeinsamen Wortbeitrag. Imam Kaan Baki betonte in seiner Ansprache, dass sich auch die muslimische Gemeinschaft sehr für den gesellschaftlichen Frieden engagiere.
Bürgermeister Gerd Wölwer aus Leverkusen gestand am Ende der Veranstaltung, dass er beeindruckt Nachhause gehe und motivierte die Teilnehmer, sich weiterhin zu engagieren: „Lassen Sie uns gemeinsam Zeichen für den Frieden setzen. Wir brauchen Leute wie Sie!“ Ein Großteil des Chores, den Kantor Carsten Ehret und Imam Kaan Baki leiteten, bestand aus neuapostolischen Gläubigen der Gemeinden Burscheid-Hilgen, Leichlingen, Leverkusen und Leverkusen-Opladen. Die Veranstaltung wurde durch den Leverkuser Rat der Religionen organisiert, an welchem sich die Neuapostolischen Kirchengemeinden aktiv beteiligen. Seit 14 Jahren setzt sich der Rat der Religionen für ein gegenseitiges Kennenlernen und den Aufbau eines friedlichen Miteinanders zwischen den unterschiedlichen Glaubensgemeinschaften ein.
Gemeinsames Singen in der Barockkirche
27. Januar 2020
Text:
Matthias Geisbüsch
Fotos:
Matthias Geisbüsch
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