Solingen. Aufgrund des 25jährigen Bestehens des Kirchenbezirkes Velbert führte Bezirksapostel Rainer Storck am 15. Februar 2017 den Jubiläumsgottesdienst durch. Grundlage für die Predigt war das Bibelwort aus Jeremia 1,7: "Der Herr sprach aber zu mir: Sage nicht: »Ich bin zu jung«, sondern du sollst gehen, wohin ich dich sende, und predigen alles, was ich dir gebiete." Der Bezirksapostel begrüßte zu Beginn des Gottesdienstes alle Anwesenden und hieß sie herzlich willkommen. Zum einen wurde das Jubiläum gefeiert, zum anderen Bezirksevangelist Udo Reichardt in den Ruhestand verabschiedet und gleichzeitig sein Nachfolger Priester Daniel Huke eingesetzt. Der Bezirksapostel wies darauf hin, dass der Bezirk Velbert die Teilung vor 25 Jahren vom großen Bezirk Wuppertal sehr gut überstanden hat. Er sprach dann seine Glückwünsche für den Bezirk Velbert aus.
Zu Beginn des Gottesdienstes sang der Chor das Lied, „Der Herr ist mein Licht und ist mein Heil“, welches auf Psalm 27 basiert und ihm eine Steilvorlage zu König David gegeben hat. David kämpfte nach der biblischen Überlieferung gegen Goliath und bezwang den Riesen mit Gottes Hilfe, einem vorbereiteten Plan und absolutem Vertrauen zu seinem Gott. Das Volk Israel befriedete er nach innen und außen und hat im Lande eine Ordnung eingeführt. David hielt dann inne, dachte nach und stellte fest, „Der Herr ist mein Licht und ist mein Heil“. Diese eine Bitte erfüllte ihn mit großer Dankbarkeit.
Götzendienst
In seiner Predigt wies er auf den Propheten Jeremia hin, der eine tragische Person gewesen sei. Der Prophet hat 50 Jahre in Israel gewirkt (630 bis 580 Jahre v. Chr.) und sich den Mund "fusselig" geredet, die "Hacken abgelaufen" und sei an einem Punkt angekommen, wo er sprach, „ ich kann nicht mehr“. Aber trotz der Widerstände und der Gleichgültigkeit des Volkes hat er durchgehalten. Die Aufgabe der Propheten war es, das Volk von den Götzen weg zu holen. Kernaufgabe der Propheten war es auch, den Heilswillen des Herrn zu verkündigen.
Auch Christen haben heute eine Aufgabe und sind aufgefordert, das Wort Gottes umzusetzen. Auch heute müssen wir uns von Götzen abwenden. Der eine Götze sind die materiellen Dinge. Es besteht die Gefahr, sich nur noch mit materiellen Dingen zu beschäftigen. Wie der reiche Jüngling können wir nicht alles verkaufen. Sind wir bereit etwas zu tun? Können wir auf etwas verzichten? Der zweite Götze sind wir selbst. Wie die Pharisäer könnten wir auf die anderen herabschauen und uns selbst erhöhen. Wir wollen das Heil verkündigen, das tun was in den Evangelien steht, ein Vorbild im Glauben sein und in das Haus des Herrn gehen. Bei den vielen Bitten, die wir haben, wollen wir die eine Bitte vor den Herrn bringen: Das Wort Gottes umsetzen, auf manches verzichten und im persönlichem Verhalten das Heil Gottes dem Nächsten zu vermitteln.
Es wurde der scheidende Bezirksevangelist Udo Reichardt zu einer Co-Predigt aufgerufen. Er sprach davon, dass wir keine Propheten sind, aber das Licht und Heil im Hause des Herrn erleben können. Er hat diese Aussage in sein Herz geschrieben. Wir müssen entscheiden, ob wir nach Rechts oder Links gehen und den rechten Weg auswählen. Wir dürfen uns selber nicht so wichtig nehmen. Die richtige Einstellung sei es, nach oben zu schauen. Sein Resümee für seine Zeit als Amtsträger war folgendes: Dankbarkeit für den lebendigen Gott, die Geschwister kennengelernt zu haben, sowie Dankbarkeit für den Beistand seiner Frau, Söhne und Mutter. Er blickt demütig zurück und gibt an: "…nichts habe ich zu bringen" – alle Ehre sei unserem Gott.
Als weiteren Co-Prediger rief Bezirksapostel Storck, Apostel Schug an den Altar. Der Apostel schaute dankbar auf die vielen Jahre des Bezirkes zurück. Er wies darauf hin, dass der Weg der Nachfolge nicht einfach ist und vielleicht mit Schwierigkeiten behaftet sein könnte. Christen müssten aber ihr Kreuz auf sich nehmen und täglich in der Nachfolge bleiben, bis zur Wiederkunft des Herrn.
Der Bezirksapostel bereitete die Gottesdienstteilnehmer schließlich auf die Sündenvergebung und das Heilige Abendmahl vor. Christen wenden sich immer mehr von Gott ab. Das Heil Gottes wird nicht mehr so Wert erachtet. Was denke ich vor dem Hostienempfang? Was denke ich nach dem Empfang der Hostie? Der Böse will vom vollen Genuss des heiligen Abendmahls abhalten. Es gilt, darüber nachzudenken.
Seelsorger in den Ruhestand und Nachfolger gesetzt
Nach der Feier des Heiligen Abendmahls wurden Bezirksevangelist Udo Reichardt und Priester Daniel Huke an den Altar gerufen. Bezirksapostel Storck führte aus, dass der Bezirksevangelist 45 Jahre als Amtsträger im Kirchenbezirk Velbert tätig war. 1971 wurde er in sein erstes Amt als Unterdiakon eingesetzt. Er war in verschiedenen Amtsstufen als Diakon, Priester und Vorsteher tätig. 2007 wurde er zum Bezirksevangelisten eingesetzt. Bis zum Jahr 2013 war er weiterhin als Vorsteher der Gemeinde Hilgen tätig. Der Bezirksapostel kennt ihn noch aus der gemeinsamen Zeit, als der Bezirk unter der Leitung von Apostel Zeidlewitz stand. Seine Eindrücke von ihm waren: Das ist ein Kerl wie ein Baum. Er ist besonnen, ruhig und nachdenkend über seine Entscheidungen. Sein Auftreten sei immer bescheiden gewesen und er habe sich nie in den Vordergrund gestellt. Er war sehr freundlich, freudig und hatte viel Humor. Der Bezirksapostel bedankte sich sehr für seine langjährige Tätigkeit.
Der Bezirksapostel teilte Priester Daniel Huke seine Dankbarkeit für die Bereitschaft, noch mehr zu tun, mit. Er hat ihm geraten, Glauben und Vertrauen zu haben. Nicht zu sagen „Geht nicht“, sondern zu sagen „Ich will!“. Er möge sich mit David beschäftigen. Vor dem Kampf mit Goliath hat David einen Plan gehabt. Er nahm fünf runde Steine mit und ist dann voller Gottvertrauen in den Kampf gezogen. Das solle er auch tun, mit Glauben und Vertrauen seine Aufgabe durchführen.
Der Gottesdienst wurde dann mit Gebet beendet.
Ansprache durch den Oberbürgermeister der Stadt Solingen
Nach dem Gottesdienst gratulierte der Oberbürgermeister der Stadt Solingen, Tim Kurzbach, dem Kirchenbezirk Velbert zu seinem 25jährigen Jubiläum des Bestehen.
Der Solinger Konzertsaal wurde heute Abend zu einem echten „Dom“ gemacht. Der Oberbürgermeister sprach davon, dass er Oberbürgermeister und Christ sei. Christen werden in der heutigen Zeit gebraucht. Und zwar christlich gesinnte Menschen, die christliche Werte in die Tat umsetzen. Wir erleben viele Veränderungen in der Gesellschaft und die Menschen haben große Angst vor der Zukunft. Es ist Hass in unserer Gesellschaft zu spüren. Deshalb werden Christen benötigt, damit ein anderes Bild entstehen kann. In der Gesellschaft wird zum Teil Druck und Stress ausgeübt. Es werden einfache Antworten gesucht und es gibt Menschen die sagen: „schmeißt die Flüchtlinge raus!“. Und es wird erwartet, dass die Politik alles richten soll. Als OB ist er zwar 14-16 Stunden am Tag im Dienst, aber nicht in der Lage, alles zu erledigen. Er hat die Gottesdienstteilnehmer gebeten, keinen Museumsglauben zu haben, sonden Gutes für die Gesellschaft zu tun. Er bat die Anwesenden, erfüllen Sie ihre Heimatstädte mit Glauben und Liebe. Es ist ihre Aufgabe, nicht aufzuhören, Glauben und Hoffnung zu säen.
Text: J.Taday Bilder: D.Homann
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