In den Neuapostolischen Gemeinden sind die Wochengottesdienste wohl bekannt. Dasselbe gilt für Jugendgottesdienste am Sonntag. Doch am 02.03.2016 haben wir eine besondere Variante erleben dürfen. Ein Jugendgottesdienst unter der Woche der zugleich eine Vorbereitung für den Entschlafenengottesdienst war.
Doch nicht genug der Neuerungen. Ein besonderer Aspekt an diesem Abend war die Beleuchtung, die nur aus Kerzen und einigen Lichterketten bestand. Dies führte zu einer Atmosphäre, die wir alle so noch gar nicht kannten. In einer Kirche, die fast in Dunkelheit lag haben wir uns alle weniger auf das Sehen und mehr auf das Zuhören verlegt. Eine Wahl, die sich wahrlich gelohnt hat.
So lauschten wir alle dem Wort, welches unser Bezirksältester Busch aus Römer 5 Vers 10 vorgelesen hat: „Denn wenn wir mit Gott versöhnt worden sind durch den Tod seines Sohnes, als wir noch Feinde waren, um wie viel mehr werden wir selig werden durch sein Leben, nachdem wir nun versöhnt sind.“ Den Gottesdienst begann der Älteste mit der Betrachtung, dass wir im Irdischen unter Licht am ehesten unser Augenlicht verstehen. Wenn dieses durch eine entsprechende Beleuchtung, wie bei uns an diesem Abend, oder durch eine Krankheit eingeschränkt ist, so sind wir einem großen Teil unserer Sinne beraubt. Doch ist dies im geistigen Sinne noch viel mehr der Fall. Denn unser Licht der Seele ist Jesus Christus. Wenn wir uns seiner Gnade und Leitung berauben lassen, sind wir wahrlich orientierungslos auf dieser Welt. Er weist uns aber unseren Weg und lässt sich nicht so leicht von uns nehmen.
Im Textwort ist davon die Rede, dass wir einmal Feinde mit Gott waren. Ich denke an der Stelle haben wir uns alle zunächst gewundert und gedacht „mit Gott lag ich doch nie in Feindschaft“, so der Älteste. Für uns alle ist Gott doch Freund und Liebe. Die dort angesprochene Feindschaft beruht nicht zwischen Gott und den Menschen, sondern vielmehr zwischen Gott und der Sünde. Nach dem Sündenfall ist der Mensch von Gott getrennt worden, denn die Sünde kann nicht bei Gott sein. Doch durch die Taufe dürfen wir alle diese Trennung überwinden und uns von der Sünde lossagen. Somit können wir uns ganz Gott zuwenden. Unsere Aufgabe ist es, uns immer wieder an das Taufgelübde zu erinnern und der Sünde immer wieder den Rücken zu kehren. Dafür ist natürlich auch die Vergebung von entscheidender Bedeutung, die wir immer wieder empfangen, aber auch immer wieder unserem Nächsten schenken müssen.
Gleichermaßen war es unserem Ältesten auch wichtig auf unser eigenes Licht zu sprechen zu kommen. So wie wir im schwach erhellten Kirchenschiff saßen, konnten wir uns kaum gegenseitig sehen. Doch für all die Seelen in der jenseitigen Welt gab es einen ganz anderen Orientierungspunkt. Das Licht der Liebe und des Gebets strahlt heller als alles andere hinüber. Es ist unser aller Aufgabe und Wunsch dafür zu sorgen, dass keine Seele Schwierigkeiten hat, die Gemeinde zu finden, ungeachtet der irdischen Bedeutung.
Beim Mitdienen gab Bezirksevangelist Reichardt dem auch einen hohen Stellenwert. Durch unser Gebet wollen wir immer eine Brücke bauen und die Seelen Gott anvertrauen. Für uns alle ist es wichtig im Verlauf der Woche auf Hinweise zu achten, die uns aus der jenseitigen Welt erreichen. Ungeachtet des Verhaltens im Leben wollen wir alle Seelen zum Gottesdienst einladen. Durch unser Gebet können wir als Licht leuchten und diese Seelen leiten. Der Bezirksevangelist verwies auch darauf, dass der Schreiber des Römerbriefs, Apostel Paulus, früher noch Saulus und ein Feind der Christen war. Dieser hat auch seine ganz eigene Erfahrung mit dem Licht gemacht. Auf seinem Weg die Christen zu verfolgen, wurde er geblendet und verlor temporär sein Augenlicht, um das Licht Gottes zu entdecken. Er ließ sich von Gott leiten, wurde selbst Christ und erlangte auch sein Augenlicht wieder. Von da an konnte er für viele Menschen ein besonders helles Licht sein. Dies sehen wir besonders schön an den Briefen für die Gemeinden, die Paulus geschrieben hat.
Im Anschluss hat auch Priester Gröne, Bezirksjugendbeauftragter für Wuppertal, mitgedient. Er berichtete uns von seiner persönlichen Erfahrung aus dem Rettungsdienst. Bei einem Einsatz fanden sie einen jungen Mann in seinem Bett vor, der leblos wirkte. Trotz Reanimation konnte er nicht mehr gerettet werden und ein Gespräch mit der Mutter ergab, dass ihr Sohn erst vor kurzem aus dem Gefängnis entlassen wurde und sich nun selbst eine Überdosis Drogen verabreicht hatte. Der Priester nutzte diesen Moment, um direkt diese junge Seele Gott anzuvertrauen. Er hat sich selber gefragt, welche Dinge im Leben die Unterschiede machen, die zu der einen oder anderen Entwicklung führen, und was bei diesem jungen Mann so anders verlaufen ist, dass es dazu kommen konnte. Seine Aufgabe war es durch ein Gebet eine Brücke zu Gott zu bauen. Mit Gottes Begleitung ist die Entwicklung unserer Seele geschützt. Wir wollen in unserem Leben dem Licht folgen, das Gott darstellt. Das Licht der Liebe.
Als Überleitung zum Abendmahl wurde ein Gedicht eines Priesters in Ruhe aus der Gemeinde Leverkusen durch einen Jugendlichen vorgelesen.
An diesem Abend haben wir einen Gottesdienst mit besonderer Atmosphäre erleben dürfen. Neben dem Auftrag für die Seelen zu beten und ein Licht zum Entschlafenengottesdienst zu sein, nehmen wir alle, denke ich, den Wunsch mit, einen solchen Gottesdienst bald nochmal erleben zu dürfen.
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